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Diäten sind doof -> Diättagebücher -> Phinolas Diättagebuch -> keine Zwischenmahlzeiten mehr

Kleidergröße 40/42

 

Phinolas WW-Tagebuch

 

5. Eintrag 01.03.2013 84,5 kg

Ja mich gibt es noch und wie ihr sehen könnte gibt es mich immer schlanker.

Ich kann es selbst kaum fassen und ich habe mich auch noch nicht richtig daran gewöhnt, und manchmal wenn ich mich aus dem Augenwinkeln irgendwo sehe (Spiegel - Fensterscheibe - Videokamera im Supermarkt) dann erkenne ich mich erst auf den zweiten Blick.
Und Leute die mich länger nicht mehr gesehen haben, laufen erst mal an mir vorbei.

Meine Kleidergröße ist jetzt 40/42 und damit ist der Großteil meiner Garderobe in der Altkleidersammlung gelandet, weil ich die Sachen beim besten Willen nicht mehr anziehen kann.
Ich bin jetzt über 50 und sehe das erste Mal seit 27 Jahren so aus, wie ich es mir immer gewünscht habe.
Gut ... im Bikini würde ich jetzt nicht mehr rumlaufen,
das jahrelange Übergewicht hat schon ein paar unschöne Erinnerungen zurück gelassen, aber was soll's?
Es ist wie es ist ...

Hoppla, werdet ihr euch fragen, was ist denn da jetzt passiert?
Tja ... was ist passiert?
Das ist eine gute Frage.

Ich glaube es ist ziemlich viel passiert und es gibt verschiedene Gründe dafür, jeder für sich hätte nicht alles verändert aber zusammen haben sie gewirkt.
Was genau?

Also:

Der erste Grund für mein Übergewicht war mein fehlendes Wissen über das Essen selbst.
Ich weiß das hört sich unglaublich an, schließlich sollte man meinen, dass ich - die ich jahrelang viel und gerne gegessen habe - eigentlich ein Profi in Sachen Nahrung wäre.
Und vor allem nach meiner 1,5 jährigen WW-Karriere.

Aber es ist tatsächlich so.
Ich habe erst einmal SELBST lernen müssen was ICH mag, was ICH vertrage und was gut für MICH ist.

Ein Beispiel:
Ernährungsratgeber empfehlen als Beilage zum Essen immer vorrangig Kartoffeln, weil Kartoffeln weniger Kalorien als Reis oder Nudeln haben und den Magen schnell füllen.
Also bin ich viele Jahre brav auf Kartoffeln ausgewichen, wenn ich die Kalorienzahl senken wollte.
Was aber in meinem Fall passiert ist, dass ich zwar erst mal satt bin, dass ich aber 2 - 3 Stunden wieder Hunger habe.
Und zwar Heißhunger!
Und dann fällt es mir extrem schwer mich von den anderen Verlockungen weg zu halten und manchmal - wenn ich unkonzentriert bin, oder mich andere Dinge sehr auf Trab halten - schaffe ich es dann eben nicht und esse eben noch was.

Ergo:
Kartoffeln sind nichts für mich, ganz egal was welcher Ernährungsratgeber mir erzählt.
Wenn ich Kartoffel esse, dann nur mit einer entsprechenden Menge Fett dazu und eigentlich kann ich es dann auch gleich bleiben lassen.

Genauso ging es mir mit Lightprodukten, Weißbrot, Obst, natürlich Süßigkeiten und manchen Fertigprodukten.
Ich habe festgestellt dass die Dinge zwar unmittelbar gut schmecken, aber ein oder zwei Stunden später - wenn ich schon wieder mit was ganz anderem beschäftigt bin - mit mir was machen.
Und wenn ich dann nicht ganz aufmerksam bin, schlägt die Essenfalle wieder zu.
Früher ist mir das natürlich nicht aufgefallen, weil ich sowieso dauernd gegessen habe.
Heute habe ich zwischen den Mahlzeiten eigentlich gar keinen Hunger mehr und wenn der Hunger dann kommt, dann ist es ein freundliche Aufruf doch mal Nahrung einzuwerfen und manchmal geht der Hunger dann auch wieder weg (wenn ich mal keine Zeit habe) und manchmal bleibt er einfach und wird langsam groß und größer aber immer kontrollierbar.
Diese Hungerattacken, wo ich zitternd irgendwas zum Essen brauche und ZWAR SOFORT, die gibt es wenn ich die richtigen Sachen esse nicht mehr.
Und welche Sachen das sind, musste ich erstmal austesten.

Der zweite Grund für mein Übergewicht war mangelnde Bewegung.
Ich bin ja mittlerweile regelmäßig im Fitnesscenter (ja immer noch 3 bis 4 mal die Woche) und habe da ein Training für mich zusammen gestellt, dass es mir erlaubt das zu machen worauf ich an dem Tag gerade Lust habe.
Entweder Kraftübungen oder Ausdauertraining oder Koordination.

Manchmal habe ich natürlich überhaupt keine Lust zum Sport zu gehen, ich gehe trotzdem und hinterher geht es mir immer besser - vor allem mental.
Und das halte ich mir vor Augen, wenn es wieder mal zäh wird und mein innerer Schweinehund sich zu Wort meldet.
Und wenn ich dann gehe ist es nur die ersten 10 Minuten schlimm, danach läuft es wie von selbst - ganz egal wie müde und kaputt ich vorher war.

Die Termine für den Sport trage ich am Anfang des Monats ein, wenn ich weiß wie ich arbeite (bin ja freiberuflich unterwegs, da ist das mal so mal so) und an diesen Terminen wird dann nicht mehr gerüttelt, es wird keiner mehr verschoben.
Basta.
Und so entgehe ich der Gefahr des Versandens.
Selbst wenn ein Kunde kurzfristig was von mir will:
Training geht vor ...
Weil das meine Gesundheit ist um die es hier geht.

Abnehmen tut man von Sport treiben alleine allerdings leider nicht.
Wenn ich 1 Stunde lang Spinning mache sind ca. 700 kcal weg.
Das sind weniger als ich mit einer Portion Pizza wieder reinessen würde (die hat durchschnittlich 900 kcal)

Der dritte und vermutlich wichtigste Grund für mein Übergewicht war meine Seelenleben (so möchte ich das mal nennen)

Ganz viele Jahre gab es in meinem Leben gar keinen Platz für mich selbst.
Ich habe gearbeitet und geschuftet, habe versucht es immer allen recht zu machen auf der Suche nach Anerkennung und Liebe.
Es war mir wichtig, dass alles erledigt ist was ich glaubte das erledigt werden müsste.
Denn dann, ja dann würde ich es mir gut gehen lassen ...
Leider ist dieser Fall nie eingetreten.
Es war komischerweise immer mehr Arbeit da als ich schaffen konnte.

Die Gründe dafür sind mir in dem Seminar von Sehnsucht und Hunger aufgefallen, als mir bewusst wurde dass ich viele Meinungen und Anforderungen von mir selbst nie richtig unter die Lupe genommen hatte, sondern über viele Jahre einfach nur drauf reagiert habe.
Statt zu überlegen ob etwas wirklich wichtig ist habe ich es einfach gemacht und habe mir dann - statt mir z.b. mal 30 Minuten Auszeit zu gönnen, weil ich müde und erschöpft war - ein Stück Kuchen reingestopft und weitergearbeitet, weil ja schon die nächste Aufgabe in Sicht war.

Natürlich passiert mir das immer noch. Selten, aber es passiert.
Ein Beispiel:
Im Dezember sind wir in Urlaub gefahren (mein 50ter Geburtstag) und am Tag vor dem Urlaub hatte ich eine extrem lange To-Do-Liste im Kopf was noch alles erledigt werden MUSSTE.
Bürokram, Umsatzsteuervoranmeldung, allgemeine Buchhaltung, Wohnung sauber machen, Staubsaugen, Wäsche abhängen und aufräumen, Akku der Kamera aufladen, ipod mit Urlaubsmusik befüllen, Mails abarbeiten, Konten checken usw. usf ... .
Ach ja ... und packen musste ich ja auch noch.
An dem Tag ist mir aufgefallen, dass ich ständig ein Verlangen danach hatte irgendwas zu essen.
Wir haben da eine Korb mit Süßigkeiten in Flur stehen, und normalerweise gehe ich da vorbei und sehe ihn gar nicht, aber an dem Tag war es wie ein Magnet.
Ein paar Mal war ich standhaft, aber dann habe ich doch was genascht.
Und das ging dann den Tag über so weiter.

Und mir wurde plötzlich bewusst, dass mir das alles ZUVIEL ist.
Dass ich - die ich doch so groß und stark scheine - mir da einfach zu viel vorgenommen hatte.
Und als mir das bewusst wurde, habe ich mich erst mal hingesetzt, habe mir einen Tee gemacht und überlegt, was von all diesen Sachen denn jetzt wirklich wichtig ist.
Natürlich war der Hunger damit nicht komplett verschwunden, die Aufregung und alles drum und dran war ja immer noch präsent.. aber es ging mir schon ein bisschen besser.

Früher habe ich mich in diesen Fällen nicht um mich gekümmert, da war ich nur unzufrieden mit dem was ich geleistet hatte:
Es war immer zu wenig - denn es war immer zu viel da, was noch nicht erledigt war.

Heute lasse ich mir den Raum unzulänglich zu sein.
Ich nehme mich so an wie ich bin und seitdem ich das kann, kann ich das witzigerweise auch mit den anderen Menschen.
Ich kann mich so lassen wie ich bin und ich kann die anderen Menschen so lassen wie sie sind und seitdem ich das kann, geht es mir durch und durch besser.
Weil ich eben nicht dafür verantwortlich bin, dass es allen Menschen immer gut geht.

Ich habe im letzten Jahr viel über mich gelernt und der Weg war nicht immer leicht.
Es waren viele Täler drin und viele lange dunkle Phasen.
Aber am Ende wurde es immer wieder hell und es kam immer wieder eine neue Anhöhe am Ende eines Tales.

Also ... lasst euch nicht entmutigen, beißt euch durch.
Das Geheimnis meines Erfolges ist, dass ich immer wieder aufgestanden bin und weitergemacht habe.
Immer und immer wieder ... . und jetzt bin ich da wo ich bin.

Ich lasse euch wissen wie es mit mir weitergeht.
Sollte ich wieder zunehmen (wovon ich das erste Mal in meinem Leben NICHT ausgehe) werdet ihr es auch erfahren.
VERSPROCHEN

Phinola

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