Ich heiße Christine, bin 1,60 m groß und mittlerweile bei 107 kg Lebendgewicht
angekommen. Wie es dazu gekommen ist?
Eigentlich wie fast bei allen, deren Beiträge
ich gelesen habe.
So gingen 10 Schuljahre dahin mit einer rundlichen Figur und Klamotten, die sich zwar Jugendmode nannte, aber trotzdem so hausbacken aussah, dass man sich einfach verkleidet vorkam. Außerdem ging sie nur bis Größe 42 und ich hatte damals schon 44 (DDR-Maße waren anders ausgezeichnet, aber es müsste so etwa stimmen).
Meinen ersten festen Freund hatte ich mit 18 und den habe ich dann auch mit 20 geheiratet. Die Hochzeitsbilder sehen ganz ordentlich aus. Ich glaube mein Gewicht damals waren 80-85 kg bei 1,65m. Ein Jahr später bekam ich unsere Tochter und zwei Jahre darauf war mein Vater gestorben, ich geschieden und hatte ein Fernstudium angefangen.Diäterfahrung hatte ich bis dahin keine. Ich habe halt mal mehr, mal weiniger
gegessen. Diäten in der ehemaligen DDR beschränkten sich nur auf "Dragee 19" - einen
Appetitszügler und FDH. Meine ersten Diäterfahrungen machte ich mit 36 - da war gerade
meine Mutter gestorben, DDR und Bundesrepublik waren wieder ein Deutschland und ich war
mitten in einer 17 Jahre dauernden Karriere als Geliebte eines verheirateten Mannes und
hatte ein Kampfgewicht von 95 kg. Aus Frust über diese aussichtslose Beziehung und dem
Gedanken, dass Männer nur mit schlanken Frauen leben können, begann ich mit der
Cambridge-Diät, die die Frau meines Hausarztes den Patienten anbot (und auch, aus
gegebenen Gründen, selbst durchführte). Ich habe schnell gemerkt, dass ich mit den
Pülverchen nicht gut Freund werden kann, irgendwie kam ich mir immer veralbert vor, und
konnte nicht wie die anderen sagen "Ach, ich bin soooooo satt davon!!". Ich
hatte immer noch Hunger und Lust auf Süßigkeiten. Gewicht verlor ich nicht. Diverse
Kuren, wegen zu hohem Blutdruck, brachten immer nur kurzen Erfolg - 5 kg weniger waren
auch nicht die Wucht. Durchhalten war nicht drin. Abends, wenn das Kind im Bett war,
habe ich alleine vorm Fernseher gesessen und Süßigkeiten gefressen, aus lauter Frust
über mein Leben und mein Schicksal.
1990 habe ich dann bei
WW angefangen und in
einem Jahr 20 kg abgenommen ( von 102 auf 82 kg).
Das war Klasse, aber eigentlich
tat mir das Geld leid. 20 DM damals pro Gruppenpsychomotivation empfand ich eigentlich
als Strafe für mein Dicksein und nicht als Hilfe. Ich dachte, ich schaffe das mit dem
nun erlangten Wissen alleine. Denkste!!
Nach einem Jahr waren die Kilos wieder da
und ich immer noch in der unglücklichen Beziehung als Geliebte.
1994 hatten mein "Freund" und ich eine ernste Krise. Damals habe ich gedacht "Dir zeig
ich es!" und habe mich in einem halben Jahr von 95 auf 83 kg gehungert. Nur morgens
eine Scheibe Brot dünn mit Belag, mittags eine Tassensuppe und ein trockenes Brötchen,
abends eine Scheibe Brot mit Belag, viel Wasser, Joghurt und Obst. Nur Mittwochs gab
es was Süßes. In der Zeit habe ich noch was anderes erfahren - "ich kann sehr gut
leben, ohne meinen Tagesablauf darauf einzurichten, ob "ER" anruft oder Zeit hat !"
Ich habe andere Männer kennen gelernt, die ich zwar nett fand, aber mit denen ich nicht
den Rest meines Lebens verbringen wollte. Mein Gewicht blieb so zwischen 83 und 87 kg.
Damit war ich eigentliche nicht unzufrieden.
Seit Mai diesen Jahres habe ich einen niedlichen kleinen Enkel und im Februar
nächsten Jahres werde ich 50 - vielleicht schaffe ich es bis dahin und für meinen
Enkel, wenigsten unter die "Hundert" zu kommen.
Ohne Diät - nur mit Fettreduzierung
und Süßigkeiten einschränken.
Je älter man wird, desto schwerer wird es ja. Zu
Sport kann ich mich nicht mehr aufraffen, aber eine halbe Stunde auf dem Hometrainer
täglich kann ja drin sein. Ich werde es versuchen, und wenn ihr interessiert seid,
auch mal berichten.
weitere Zunahmen und gute Vorsätze
Mal schauen, was es bei ebay von Diät gibt?!