machen schlank - zumindest das Konto ...
Zu unterscheiden sind kalorienreduzierte Nahrungsmittel und kalorienarme
Fertigmahlzeiten.
Beiden gemein ist, dass sie teuer sind und keinen Lerneffekt
bieten.
Die Bezeichnung light, also leicht darf jedes Nahrungsmittel tragen,
welches 40% weniger
Kalorien hat, als ein vergleichbares Lebensmittel.
Do-it-yourself-ligt-Produkte
40% weniger Fett?
Das können wir doch auch selber machen - und das hat einen Lerneffekt:
Mayonnaise 1:1 mit Joghurt verlängert ist? Genau: Mayonnaise light.
Apfelsaft mit Mineralwasser? Richtig, Apfelschorle und viel weniger Kalorien als
Saft (funktioniert auch mit Weißwein oder Limonade (Cola nicht) ...)
Bei Lebensmitteln, die man nicht verlängern kann, hilft etwas anderes:
Einen Riegel Schokolade geniessen, lutschen, langsam auf der Zunge zergehen
lassen, sich gönnen
und dann die Kinderlein rufen und ihnen den Rest der Tafel überlassen ...
Chips light?
Funktioniert so - die Tüte öffnen, sich die 20 schönsten Chips
aussuchen, auf einem
Teller verteilen. Gemüse zu Stiften schneiden, einen Kräuterquark
anrichten. Die restlichen
Chips nun zuerst verschenken oder wegschmeissen - draußen in die Mülltonne, am
besten noch irgendwas
draufkippen - sich auf die Chips freuen, sie geniessen, dazu das Gemüse dippen
und hinterher keine
Chips mehr im Haus haben. (Chipssüchtlinge wissen, dass sie dem Charme der
halbvollen Tüte
kurz vor dem Schlafengehen, oder mitten in der Nacht doch noch erliegen würden ...)
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gesetzliche Regelungen
gibt es wenig, eigentlich nur für Milchprodukte:
leichter Käse hat maximal 32,5% Fett
leichter Quark 12,5 %
leichter Joghurt maximal 1,8%
Der Begriff fettarm sagt gar nichts aus, da er gesetzlich nicht geregelt
ist.
Kalorienarmes darf nicht mehr als 50 Kalorien in 100 Gramm der Speise
enthalten.
(Suppen, Brühen und Getränke 20 Kalorien je 100 ml)
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Das heißt nicht, dass Light-Mayonnaise bedenkenlos gegessen werden
kann, sondern
schlicht schlechter schmeckt, mehr kostet und dennoch dick macht ...
Um kalorienreduzierte Produkte anzubieten, werden von der Industrie verschiedene
Verfahren genutzt:
Zucker wird durch künstliche Süßstoffe ersetzt.
Zur Wahl stehen Acesulfam K, Aspartam, Cyclamat, Neohesperidin, Saccharin Thamatin ...
Anders als die Zuckeraustauschstoffe wie zB Fruchtzucker, Sorbit oder Xylit,
haben diese Stoffe
tatsächlich weniger Kalorien.
Zuckeraustauschstoffe werden bevorzugt für Zuckerkranke verarbeitet.
Diabetiker-Schokolade hat nicht weniger Kalorien als normale Schokolade.
Produkte, in denen statt Zucker Süßstoff eingesetzt werden, unterscheiden
sich geschmacklich
sehr von ihren Vorbildern und noch eines gilt es zu bedenken:
Süßstoff wird vom Körper nicht verarbeitet, sondern ungenutzt wieder
ausgeschieden.
Die Tatsache, dass dem Körper allerdings Süßes
angekündigt wurde,
steht im Verdacht zu zwei Phänomenen zu führen:
Die Lust auf Süßes bleibt bestehen und so taugt eine Diätlimonade
wenig um
den Heißhunger zu dämpfen. Also futtert man um sich herum, bis man
seinen Zuckerbedarf
gestillt hat.
Die ständige geschmackliche Ankündigung von süß und das
Nichteintreffen
desgleichen soll bei sensiblen Naturen zu Depressionen führen.
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Zucker sinnvoll ersetzen?
Geht durchaus - statt mit weißem Zucker zu süßen, kann man zu
frischem Obst,
Trockenobst oder einem Brot mit Rübenkraut greifen. (das aus dem Bioladen
schmeckt deutlich besser
als das aus dem Supermarkt.) Der Vorteil von Rübenkraut ist, dass es
basisch wirkt und den
Magen nicht noch säuert. Trockenobst - insbesondere Pflaumen - haben auch
noch eine leicht
abführende Wirkung.
Gemeinsam ist, dass der Körper bekommt, was die Zunge ihm versprochen hat ;-)
Fett
Mediziner raten zu 80 Gramm Fett am Tag (oder aber 1 Gramm Fett pro Kilo Gewicht,
das man auf die Waage bringt).
Das überschreiten die meisten Leser dieser Seiten
vermutlich locker, denn Fett ist DER Träger in Sachen Geschmack und Aroma.
Was liegt also näher, als Fett gegen eine Kalorienarme Alternative zu
ersetzen?
Die Amerikaner haben dazu ihr Wundermittel Olestra, welches in Deutschland
allerdings noch nicht
zugelassen ist, da die Unbedenklichkeit noch nicht festgestellt werden konnte.
(Warten wir den USA-Großversuch
ab ...)
Olestra kann vom Körper nicht verdaut werden und ist somit kalorienfrei,
da er unverändert
wieder ausgeschieden wird. Zur Verdeutlichung könnte man statt Smarties auch
Plastikknöpfe schlucken.
Haben keine Kalorien, werden so wieder ausgeschieden - ok, man muss gewisse,
geschmackliche Abstriche
hinnehmen ...
Aber auch hier werden Fettersatzstoffe benutzt. Fettimitate aus Kohlehydraten
fühlen sich im Mund
wie Fett an, eignen sich aber bisher weder zum Frittieren noch tragen sie zum
Geschmack der Speisen bei.
Anders als echte Fette, verfeinern sie einfach das Aroma nicht. Diese
Fettersatzstoffe gelten übrigens
als unbedenklich und müssen nicht deklariert werden. Sie werden gerne hinter
dem Begriff Stärke
versteckt.
Fettimitate auf Eiweißbasis schmecken cremig, haben nur halb soviel Kalorien wie
normales Fett,
eignen sich aber nicht zum erhitzen.
Ausserdem stellen sie ein Risiko für Allergiker dar, da sie plötzlich
Eiweiße in Lebensmitteln
finden, in denen sie gar keine erwartet haben.
Fazit:
Light-Produkte sind teuer, für Allergiker eine Art Roulette, bringen keinerlei
Lerneffekt mit sich
und unser Magen lässt sich durch sie nicht in die Irre führen.
In einer Packung "Light" sind zwar weniger Kalorien drin, aber entweder unser Magen
reagiert mit einem
achselzuckenden Wunsch nach mehr, dem wir dann besten Gewissens ist ja
light ... ich darf ...
nachkommen oder aber (und das ist bisher aber noch nicht im Großversuch
bewiesen) wir reagieren
mit leichten Depressionen darauf, dass wir nicht den Zucker/das Fett bekommen,
welches von unseren
Geschmacks- und Geruchssinnen freudig angekündigt wird.
das mit den leichten Depressionen
Diese Theorie habe ich im Herbst 2000 gelesen und fand sie logisch.
Ich selbst trinke viel Kaffee und benutzte Süßstoff zum süßen.
Da er sich besser auflöst
und mir besser schmeckt, übrigens den von Spinnrad.
Echte Depressionen kenne ich glücklicherweise nicht und um die geht es hier
auch nicht.
Gemeint sind Menschen, die auf hormonelle Schwankungen mit Depressionen reagieren.
Hormonelle Schwankungen? zB PMS die schlechte Laune vor den Tagen - oder in der
Schwangerschaft/im Wochenbett das
große Heulen.
Diese Schübe habe ich meist gut mit Johanniskraut auffangen können.
Die Überraschung:
Seit Oktober 2000 verzichte ich auf alle Süßstoffe. Ich habe nicht zugenommen und meine
leicht depressiven Schübe sind tatsächlich weg.
Aber, das kann natürlich auch daran liegen, dass ich diese Wirkung erhofft und
erwartet habe.
Beweist sicher gar nichts - aber ein Selbstversuch kann nicht schaden :)
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wie machen die das?
Marmeladen und Konfitüren
Der Zuckeranteil wird verringert, während der Fruchtanteil steigt.
1 kg leichte Marmelade enthält
so 600 Gramm Früchte. Eigentlich gut, aber da weniger Zucker enthalten ist,
muss man die Marmelade
anders haltbar machen. Und über dieses anders gehen die Meinungen
auseinander
Wurst
Light-Wurst besteht immer aus kalorienarmen Fleischsorten - Rind, Kalb, Pute.
Evtl. noch mit Gemüse gestreckt.
Milchprodukte
werden aus Magermilch statt Vollmilch hergestellt
Leichtbier
Vorsicht! Hat weniger Alkohol, aber kaum weniger Kalorien
Streichfette
Hier wird aufwendig der Wasseranteil erhöht |
Die Sache mit dem Lerneffekt:
Das klingt schnell nach erhobenem Zeigefinger: Kind, dabei lernst du nichts!
Aber der Lerneffekt ist das Wichtigste an einer Diät, denn dahinter steckt
nichts anderes,
als ein Umstellen unserer Essgewohnheiten. Ein Umstellen der Nahrungsmittel, ein
Bewusstmachen, wozu wir
überhaupt essen und das Gefühl satt zu sein wiederzufinden.
Und auf diesem Weg sind Light-Produkte eher kontraproduktiv.
Fett und Zucker sind zwei wertvolle Energielieferanten. Wer zu dick ist, sollte
sich dies nicht versagen,
sondern bewußter zu sich nehmen. Nicht schlingen, sondern genießen, sich
bewusst gönnen.
Zucker nicht blind gegen Süßstoff austauschen, denn wenn man Lust auf
Zucker hat, kann
es durchaus sein, dass der Körper gerade Zucker braucht. Also den
Zuckerlöffel einfach
einmal kurz schütteln und die deutlich geschrumpfte Menge auf dem Löffel
in den Kaffee geben.
Bei sämtlichen Backrezepten kann man auf die Hälfte des Zuckers
verzichten - einfach einmal
ausprobieren. Bei der Zubereitung von Marmelade sollte man die angegebene
Zuckermenge benutzen, aber die
Marmelade dann eben nicht dick auf ein mit Butter bestrichenes Brot schaufeln, sondern etwas dünner
und mit Quark?
Wer zu dick ist, weil er schlingt, nimmt mit Light-Produkten nicht ab,
sondern schlingt künftig
noch mehr. Was dagegen hilft ist ein bewusstes Essen.
Morgens einmal alle Mahlzeiten für den Tag vorbereiten und anschauen.
Das werde ich heute alles essen! Das reicht!
Nicht so doll ist die Variante, einmal alles aufzutürmen, was man am Vortag in
sich hineingeschlungen
hat. Da steht man dann beschämt und ekelt sich leicht vor sich selbst -
Selbsthass ist keine Motivation
zum Abnehmen, sondern führt eher zu einer einwöchigen Selbstbestrafungsaktion, in der man sich dann
alles versagt, was man mag.
Eine Diät sollte man sich gönnen, um körperlich (noch) attraktiver zu
werden. Das Wort
gönnen sollte ganz weit im Vordergrund stehen. Sich Zeit gönnen,
sich in Ernährungsratgeber
hineinzulesen. Sich wertvolle Lebensmittel gönnen. Sich Zeit gönnen, diese
zuzubereiten.
Ein Schmankerl zum Schluss
Light-Produkte lohnen für die Industrie gleich doppelt aus dem Grund, dass von
ihnen im
Endeffekt meist ein Drittel mehr verzehrt wird.
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In Deutschland sinkt der Marktanteil an Lightprodukten
wieder, während in den USA mittlerweile die Hälfte aller Lebensmittel
kalorienreduziert ist. eine Light-Salami hat mehr Kalorien, als dieselbe
Menge Schinkenwurst
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