Hallöle!
Nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungsberichte auf der Hausfrauenseite habe ich mir das Buch von Susan Powter "Ohne Diät gehts auch!" gekauft und gelesen.
Wider besseren Wissens.
Ich kaufe nämlich schon seit Jahren keine Diät- und Ernährungsbücher mehr, da ich alles über richtige
und gesunde Ernährung weiß. Theoretisch, wohlgemerkt.
Außerdem enthalten diese Ratgeber allzuoft nur "Pseudoweisheiten" und sind in einem Stil geschrieben, der mich an das Gelaber mancher
Strukturvertriebe-Apostel erinnert.
Tatsache war, dass ich in der Schwangerschaft mit Leann 15 Kilo zugenommen habe, etwa 2 Wochen nach
der Geburt 12.5 Kilo wieder verloren hatte und mir dann im Laufe der letzten Monate den Rest wieder draufgefuttert habe,
diesmal aber nicht als Kind und Wasser sondern als Fett. *ärger*
Grund war schlicht Stress. Keinen Bock auf gesundes Essen, sondern nur auf schnelle kalorienhaltige Leckerlis, sobald mal
irgendwie Ruhe war.
Jetzt ist unser Leben wieder halbwegs im Lot und nun möchte ich wenigstens zum früheren Gewicht
zurückkommen.
Susan Powter musste also her. Ich habe das Buch gelesen und mich sehr geärgert, wieder mal reingefallen zu sein.
Vor allem nerven mich diese blödsinnigen Thesen, die sich vermeintlich logisch lesen und von daher glaubhaft klingen,
letztendlich aber nichts Hilfreiches bieten.
Der lebende Gegenbeweis, dass Powters Theorien nicht sonderlich haltbar sind, wohnt bei mir.
Mein Salatblatt isst eigentlich nur fettiges Zeug und nimmt davon nicht zu.
Er hat sich schon mal durchchecken lassen (auf unseren Wunsch hin, denn er fühlt sich gut ;), aber es gibt weder Probleme mit
der Schilddrüse, noch mit Insulin oder was da sonst noch alles in Frage käme.
Ich selbst habe mal eine Zeitlang "gesund" gelebt, keinen Zucker, kein Fleisch gegessen, mich vollwertig ernährt (was absolut
nicht fettarm bedeutet) und trotzdem jede Woche ein kg abgenommen ohne zu hungern.
Aber irgendwann kehrte ich dann zu Hamburgern und Schoki zurück.
Nun, wer schon zum Frühstück Eiweiß(!)omelettes mit Zwiebeln, Kapern und Tomaten essen möchte,
dafür aber dauerhaft auf Käse verzichtet, wird mit Susan Powter sicher glücklich.
Ich jedenfalls habe keine Lust, schon morgens bratenderweise in der Küche zu stehen und amerikanische Essgewohnheiten
anzunehmen.
Powters Prinzip mag bei sehr dicken Leuten weit jenseits der 100 Kilo funktionieren.
Aber Leute, die soviel wiegen, nehmen bekanntermassen immer sehr schnell ab, egal in welcher Form sie ihre Energiezufuhr
reduzieren.
Wenn ich mich daran erinnere, dass ich vor ein paar Jahren nur ein paar lächerliche Kilo "zuviel" (wenn überhaupt)
hatte und sehe, wohin ich durch die ständigen Gedanken ans Abnehmen geraten bin..dann wäre es besser gewesen,
ich hätte das Wort Diät nie gehört!
Mein Glück, dass ich so undiszipliniert bin und keine Diät durchhalte (in 14 Jahren nur zweimal *gg*, das hat mich
vermutlich vor dem Jojo-Effekt bewahrt.
Ich kenne übrigens niemanden, der mit dem Buch und der Ernährungsform von Susan Powter abgenommen hat.
Ich glaube auch nicht, dass dies die Ernährungsform ist, mit der die meisten Menschen in Deutschland dauerhaft leben
können.
(Fast) fettfrei zu leben ist genauso unrealistisch wie seinerzeit diese back to the roots Empfehlungen der Bücher
Fitforlife (Harvey Diamond) und Endlich Wunschgewicht (Allan Carr), wonach man quasi zu den Ernährungs"methoden" der
Steinzeit zurückkehren darf.
(Das Buch Endlich Nichtraucher ebenfalls von Carr schätze ich übrigens sehr, das hat im Gegensatz zu dem og. wirklich
einen Nutzwert.)
Gruss Deli am 06.11.2000
da mich eben folgende Mail von Deli erreichte, nehme ich ihre Mailadresse hier mal heraus :)
Hallo Powterfans,
mir bitte zukünftig keine Mails mehr über eure Begeisterung über Powter zukommen lassen, denn zum einen habe
ich das Powter-Buch längst bei Ebay versteigert und den Inhalt vergessen, sodass ich auf das Thema leider nicht mehr eingehen
kann und zum anderen fehlt mir auch die Zeit, ausführlich dazu zu mailen.
Danke für euer Verständnis!
Deli am 15.05.01 |
dies ist die Antwort auf die Kritiker von Susan Powters Lebensphilosophie.
Wir, d.h. meine Freundin und ich, leben schon seit längerer Zeit nach Susan Powters Ideen.
Wir können nicht verstehen, wie Deli solch einen Bericht schreiben kann.
Man muß sich bei Ihren Erfahrungen fragen, ob Sie es jemals ausprobiert hat.
Zu uns. Wir sind noch nie wirklich dick gewesen. Meine Freundin wog bei 1,78m 71Kg, und war damit im normalen Bereich. Ich betreibe Kraftsport und wiege bei 1,90 92Kg. Ich denke nicht, daß man dies als dick bezeichnen kann.
Wir ernähren uns morgens nicht von Eiweißomletts o.ä. amerik. Essen, sondern haben einfach nur die Regeln von Susan übernommen. Seitdem verschwinden unsere Fettreserven mehr und mehr, wobei uns die Leute ansprechen, warum wir denn so viel essen. Ernährt man sich nämlich nach dem Buch, so kann man verdammt viel essen, und dabei auch noch abnehmen.
Beispiel eines typischen Tages:
morgens:
2 Scheiben Schwarzbrot mit Quark(0,2%Fett), Banane, Marmelade.
zwischendurch:
Joghurt, selbstgemachte Müsliriegel, selbstgemachte Muffins oder oder oder
Mittags:
250g Seelachsfilet mit frischem Gemüse, 400g Reis und helle Soße (ohne Butter)
oder
selbstgemachte Pizza - fettarm
oder
Hamburger, selbstgemacht, fettarm ...
nachmittags:
selbstgemachter Kuchen - fettarm
abends:
1-2 Scheiben Schwarzbrot, süßer Senf, Gurke und Putenwurst
Es ist sehr abwechslungsreich, schmeckt sehr gut und -das ist das tolle daran -nach all diesem Essen nimmt man immer noch ab - und zwar fett. Wir können diese Ernährung nur weiterempfehlen und genießen das Essen.
Man muß das Buch natürlich lesen, es verstehen und einfach umsetzen - und nicht lesen und einfach für schlecht bewerten ohne es wirklich zu "leben".
Gruß
Andreas am 08.11.2000 (ein Mann, der Hausfrauenseite liest)
mehr zu Powter
|
|