Ich heisse Stephi, bin 30 Jahre alt, 165 cm gross und wiege zur Zeit 71 kg ( Tendenz fallend ).
Meine Figurprobleme begleiten mich schon mein Leben lang, da ich immer schon beim blossen Anblick einer Leckerei, die Waage zum Explodieren brachte ( eigentlich sollte man mit dieser Fähigkeit, Geld verdienen können, vielleicht sollte ich mal beim Zirkus vorsprechen ! Das ist überhaupt die Idee ! ).
Spass beiseite, jeder der mit Figurproblemen zu kämpfen hat, weiss das Leid mit den diversen Diäten zu klagen. Das geht auch mir nicht anders, ich habe mich und meinen Körper seit meiner Jugend ( ab dem Zeitpunkt, an dem ich mich für männliche Geschlecht zu interessieren begann ) immer wieder mit Diäten maltretiert. Das Schema war immer gleich:
Erst wunderbar abnehmen, dann per JoJo-Effekt dasselbe wieder zugelegt, meist waren es sogar mehr Kilos als vor der Diät.
Dann kam vergangenes Jahr die grosse Erkenntnis dazu, dass scheinbar, je älter man wird, der Abnehmvorgang immer erschwerlicher wird und die Pfunde selbst bei strengster Einhaltung der jeweiligen Diät nicht mehr purzeln wollen (so war es zumindest bei mir, ich weiss nicht, ob es anderen genauso ergeht).
Aus lauter Verzweifelung, dass ich meinen jedjährigen Winterspeck nicht mehr los wurde (Nach-Winter-Gewicht: 75 kg), habe ich mir ein Herz gefasst und meine Hausärztin angesprochen. Von ihr kam der entscheidende Tipp:
Sie hat mir einfach ans Herz gelegt, meinen Körper nicht weiter durch irgendwelche Wunderdiäten zu stressen, sondern einfach nur zu versuchen, meine Essgewohnheiten zu ändern (haha, habe ich gedacht, ganz toller Tipp, und dafür kriegt die Geld - Buh !).
Aber nachdem sie mir erklärt hat, was ich zukünftig beachten sollte, erschien es nach einigen Tagen Bedenkzeit mehr als logisch. Und hier ihre Tipps:
- Ernährung:
- 1. Portionen klein halten, damit sich der Körper wieder an weniger Nahrung gewöhnt (er hat ja vorher mehr bekommen als er eigentlich verbrennt, sonst wäre ich ja nicht dick.), dafür ruhig bis zu 6 Mahlzeiten am Tag. Das hört sich jetzt aufwendig an, ist es aber überhaupt nicht, wenn man den Einkauf richtig plant. Wenn der Körper das so nach einigen Tagen übelsten Magenknurrens akzeptiert, kann man auf 5 kleine Mahlzeiten reduzieren. Ich bekomme mittlerweile keine normale Pizza ( 26 cm Durchmesser ) mehr alleine weg ! Mein Magen sagt sagt spätestens nach Dreivierteln:
Danke, das reicht, bitte nicht weitermachen !!!
- 2. Auf gesunde ausgewogene Ernährung achten, Naschen darf man auch, sollte man nur innerhalb der kommenden 2 Tage durch Nicht-Naschen wieder ausgleichen. Tue ich auch, macht mir deutlich weniger aus, als nach einer Riesenfressorgie Magenschmerzen, Durchfall, Sodbrennen, etc. zu haben.
- 3. Sich eine körperformende Sportart suchen, die einem vor allem anderen Spass macht und die man auch trotz Zeitaufwand gern macht
(Ihre Tipps: Aerobic, Radeln, Schwimmen, Skaten, etc., und jetzt Achtung: Nur nicht Joggen, da das bei eh schon vorhandenem ÜG zu sehr auf die Knochen und Gelenke geht. ).
Ich habe mich für das Schwimmen entschieden, weil ich schon immer eine Wasserratte war, zusätzlich skate ich, wenn ich Bock dazu habe.
Und das war's und es funktionierte, ich hatte mich innerhalb von sechs Wochen wieder auf 68 kg herunter gearbeitet, trotz Pizza-Bestellung am Wochenende, gelegentlichen Chipsorgien und Eisbechern. Das Gewicht hält sich problemlos, wenn man nicht anfängt zu schludern.
Einziger Wehmutstropfen ist, dass ich im Winter und bei S......-Wetter keinen Bock habe, was zu machen - aber wer kennt das nicht. Und so habe ich mich im letzten Winter wieder auf die böse 75-kg-Marke bringen lassen, habe aber auch in diesem Jahr nach gleichem Prinzip schon wieder in 1 1/2 Monaten 4 Kilo herunter geschwommen.
Im August möchte ich wieder bikini-fähig ( 65 - 68 kg ) sein. Und ich werde natürlich auch in diesem Jahr im Winter versuchen, mich nicht so gehen zu lassen...Abwarten ! ;-))
Meine Botschaft an alle Hungerleider ist einfach:
Akzeptiert einfach, dass ihr eine Tendenz zur Zunahme habt und dass euer Körper nie so aussehen wird, wie der der Modepüppchen auf Plakaten und in Zeitungen (es sei denn, ihr lasst euch alle Fettzellen aus dem Körper saugen ).
Lebt und geniesst euer Leben, so wie es ist, und versteht, dass die Menschen, mit denen ihr euch umgebt, euch so lieben, wie ihr gerade ausseht. Tun sie das nicht, sind sie keine wahren Freunde. Ist hart, aber Tatsache, denn was ist das für ein toller Freund, der ständig an euch herummeckert, den braucht man nicht wirklich, oder?
Ich drücke euch die Daumen, wenn ihr meinen Weg ausprobieren wollt.
Seid nur geduldig und erwartet nie Wunder von heute auf morgen. ;-))
Gruss
Eure Stephi am 10.07.02
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