Sa, 24.8.02 (der +17/7. Tag): 73 kg
Wow, der Link der Woche: Kant hat etwas über Diät geschrieben! Und das auch noch in seinem berühmten Text "Was ist Aufklärung?" (den auch Laien noch ganz gut verstehen können). Eigentlich wollte ich heute schon nichts mehr schreiben, aber Kant und Diät - das haut mich fast um und ist mir noch einen Eintrag wert!
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Hab Mut, dich deines e i g e n e n e n Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es andern so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. [...]" (Immanuel Kant, Hervorhebungen von Walkuerax) [Der ganze Text findet sich z.B. hier: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?] |
Das liest sich doch ganz so, als sei die Weihnachtsgansdiät, die ich mir selbst, ohne Arzt und fremde Leitung ausgedacht habe, ein aufgeklärter Auszug aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Klasse, da bin ich aber stolz!
Macht's gut alle miteinander. Walkuerax (aufgeklärt).
Fr, 23.8.02 (der +17/6. Tag): 73 kg
Gut, der Kuchen gestern ist wohl folgenlos geblieben. Schön! Mein Gewicht hat sich seit der Diät deutlich auf etwas niedrigerem Niveau stabilisiert. Ich hoffe, es bleibt weiterhin dabei! Damit verabschiede ich mich wieder fürs erste. Ich werde mich aber wieder melden, um zu schreiben, wie es läuft.
Zum Sport habe ich mir noch ein paar Gedanken gemacht, seit ich überall lese, dass Sport im nicht zu anstrengenden Tempo am Effektivsten sei. Das kann durchaus stimmen. Obwohl ich nach wie vor sehe, dass mein Ju-Jutsu-Training - was nun wirklich sehr anstrengend ist - extrem effektiv ist für die Diät. (Jedenfalls, wenn ich hinterher nichts mehr esse.) Ich habe etwas im Internet herumgelesen und gesehen, dass die Leute, die längere Zeit (1 Stunde oder so) Sport in etwas ruhigerem Tempo betrieben hatten, bei der Fettverbrennung mehr Erfolg hatten als andere, die nur kurz (vielleicht 1/4 bis 1/2 Stunde) sehr anstrengenden Sport getrieben haben. Ju-Jutsu ist nun 2 Mal die Woche jeweils anderthalb Stunden und jedesmal sehr anstrengend. Man ist schon nach 10 Minuten nass geschwitzt. Es scheint die Diät aber sehr gut zu unterstützen. Lang und anstrengen ist wohl auch nicht schlecht.
Mir ist aber eingefallen, dass ich vor ca. 6-10 Jahren kein Auto und einen etwas weiten Weg zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hatte und dabei täglich mindestens eine Stunde zu Fuss in meinem gewohnten Sturmschritt unterwegs war. (Ich wohnte im Zentrum einer Grossstadt, aber die Arbeit war weit ausserhalb.) Ich musste morgens zur Haltestelle (in sehr schnellem Tempo machte das ca. 1/4-Stunde aus von Haustür zum Bahnsteig), bei der Ankunft wieder 1/4-Stunde zur Arbeitsstelle (diesmal nicht Sturmnschritt sondern steil bergauf) und zurück das Gleiche wieder. Musste ich - was mehrmals pro Woche vorkam, auf dem Heimweg noch in der Stadt etwas einkaufen, kam noch wesentlich mehr dazu. Denn in den Öffis läuft man beim Umsteigen immer wahnsinnig viel zu Fuss und in der Stadt sowieso. Obwohl ich damals (aus Zeitgründen) in keinem Sportverein war und gut gegessen hatte, hatte ich überhaupt keine Probleme, mein Gewicht zu halten. Damals hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht und nicht einmal eine Waage besessen, aber heute denke ich, dieses viele Laufen wird schon seinen Zweck erfüllt haben.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt Mittagessen: Fisch, Reis und Salat. Abend: Gemüse mit Reis und scharfer Erdnusssosse. (Wie immer in der Kneipe - diesmal Biergarten - nach dem Kino. Getränke: Bier. |
Do, 22.8.02 (der +17/5. Tag): 73 kg
Was habe ich also von meiner Diät her beibehalten und was ging sofort den Bach herunter?
Beibehalten habe ich den Magerjoghurt zum Frühstück, den Sportmontag ohne Abendessen und ohne Alkohol hinterher (und der ist nach wie vor extrem effektiv!), einen sehr sparsamen Umgang mit Pommes und Süßigkeiten (wobei ich die Süßigkeiten eigentlich nicht rechnen kann, denn damit hatte ich schon vor der Diät keine Probleme). Und eine Kollektion kalorienarmer Gerichte zum Abendessen (Gerichte, die ich mag!), die ich bei Bedarf immer schnell hervorhole. Wenn ich es mir recht überlege, haben wir ausser Montag (wo ich also gar nicht zu Abend esse), immer noch einen 2. Tag, wo wir z.B. nur jeder eine Artischocke essen. Oder Melone mit Schinken oder so etwas. Wenn wir früher 1-2 mal die Woche Spaghetti oder Tortellini mit Speck-Gemüse-Schmandsosse gegessen haben, so tun wir das jetzt eher alle 2-3 Wochen einmal. Und tun dann meistens nur 1/2 Becher Schmand rein und heben die 2. Hälfte für ein anderes Mal auf. Der Magerjoghurt zum Frühstück ist vermutlich insofern eine Verbesserung, als ich vor der Diät zum Frühstück nur Kaffee getrunken und nicht gegessen habe. So ist es vermutlich besser.)
Vielleicht habe ich meine Ernährung also tatsächlich doch etwas mehr umgestellt, als ich das so glaube? Wenn ich das jetzt so lese, fällt es mir dann doch auf. Gut, dass ich hin und wieder noch Tagebuch schreibe.
Der Sportmontag ist momentan wegen der Sommerferien theoretisch, denn auch im Ju-Jutsu-Verein ist Sommerpause und auch sonst war nicht soo viel mit Sport. Ein paar Mal waren wir abends schwimmen am See, aber das ist längst nicht so effektiv wie Ju-Jutsu und ausserdem war es nicht oft, denn so toll war das Wetter diesen Sommer nicht. Gepaddelt sind wir auch nur 1-2 Mal und zum Fitnessstudio hatte ich diesen Sommer überhaupt keine Lust. Aber bald geht das Ju-Jutsu-Training und damit auch der Sportmontag wieder weiter. Und wer weiss, vermutlich komme ich dann sofort wieder auf meine 72 Kilo!
Nicht beibehalten habe ich den Verzicht auf Alkohol. (Ausser am Sportmontag.) No Comment! Das ist eben wie es ist. Ebenfalls nicht beibehalten habe ich den vorsichtigen Umgang mit Kuchen bei Geburtstagsfeiern im Betrieb. Während der Diät war ich da ja echt gut, (steht mindestens 1x in meinem Tagebuch), habe immer so langsam gegessen, wie ich nur konnte und mir auf keinen Fall nachlegen lassen. Das ist vorbei. Heute war ein Geburtstag mit Bergen von Kuchen und ich habe bestimmt 3 Stücke gegessen. Oder sogar dreieinhalb. Genauer kann ich es (glücklicherweise) nicht zählen, weil wir sie alle noch mehrmals unterteilt hatten, damit jeder von jedem probieren kann. Aber warum sollte ich auch die Kuchenstücke zählen?!
Mit Süßigkeiten und Kuchen mache ich mich ja nicht verrückt. Ich kaufe sie mir praktisch nie selbst, und dass ich welche angeboten bekomme, kommt nicht so häufig vor, dass ich mir deshalb Sorgen machen müsste. Aber gefährlich sind sie schon irgendwie. Gefährlich aus der Macht der Gewohnheit heraus! Nämlich: Irgendwann letzten Monat hatte ich mir Nachmittags einmal auf einem Spaziergang (ich kann zuweilen nachmittags einen kurzen Spaziergang machen) ein Nusseck gekauft, beim Bäcker an der Ecke. Einfach so, spontan, weil ich plötzlich im Vorbeigehen Lust darauf hatte. Es war schätzungsweise das 1. Nusseck seit ca. 10 Jahren. Am nächsten Tag, um die gleiche Uhrzeit (am Arbeitsplatz, also keineswegs vor der Bäckerei!) fiel mir das Nusseck ein und plötzlich hatte ich einen Wahnsinns-Jieper auf Nussecken. Unglaublich! Glücklicherweise regnete es in Strömen (und am nächsten Tag auch) und ich hatte überhaupt keine Lust den Weg zum Bäcker zurückzulegen. Und inzwischen ist die Erinnerung an Nussecken wieder verblasst. Aber was ist das bloss? Den Süssigkeitenautomaten bei uns habe ich nach wie vor in den 5 Jahren Betriebszugehörigkeit nicht ein einziges Mal (!) benutzt. Und das ist sicher auch gut so, denn ich sehe in meiner Umgebung (und meine Erfahrung mit dem Nusseck spricht dafür), dass es nicht bei einem Mal bleiben würde.
Übrigens ist mein Freund - natürlich auf mein Anraten hin - von Aldi- auf fairgehandelte Gepa-Schokolade umgestiegen. Und da er sowieso nicht von Schokolade dick wird, ist damit bei ihm alles ok. Sie schmeckt ihm übrigens genauso gut. So liegt die Schokolade zwar eine Weile frei zugänglich im Kühlschrank, aber bisher folgenlos für mich.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt Mittagessen: Leberkäse mit Bratkartoffeln und Salat. Zwischendurch: Viel (wirklich viel!) Kuchen. In der Abteilung gab es einen Geburtstag. Abend: 1 gekochte Artischocke mit Sauce. Getränke: 1 Glas Sekt während der Feier im Betrieb und etwas Wein zuhause. |
Mi, 21.8.02 (der +17/4. Tag): 73 kg
Carola hat mich kürzlich gefragt, wie es denn so aussieht bei mir, und da ihr Urlaub sich dem Ende zuneigt und sie bald wieder Beiträge einbauen kann ;-) mache ich mich also mal an meinen nächsten Zwischenbericht. (Natürlich hatte ich sowieso vor, mich immer mal wieder zu melden.) Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, das genaue Post-Diätdatum auszuzählen. Wenn ich mich also nicht verzählt habe, ist heute der 4. Tag der 17. Woche nach der Diät. Und ich wiege 73 kg und damit also 1 kg mehr als meine persönliche Schallgrenze am Ende der Diät. Naja. Meine momentane Schallgrenze sind 73 kg - frau muss flexibel bleiben!
Also schreibe ich mal wieder während der nächsten Tage, was mir zum Thema Diät und Post-Diät so alles einfällt. Eigentlich habe ich keinen Grund, mich zu beklagen. Eigentlich. Aber natürlich beklage ich mich trotzdem. Spass macht auch eine Post-Diät nicht wirklich. Auch wenn sie tatsächlich nicht so schwierig ist, wie ich in meinen schlimmsten Vorstellungen befürchtete.
Ich habe meine Ernährung nicht umgestellt. Hatte ich ja auch nie ernsthaft vor. (Nein wirklich nicht - gerade habe ich zur Kontrolle nochmal meine Ergüsse während der Diät gelesen.) So schlecht waren meine Ernährungsgewohnheiten übrigens auch nicht, sieht man vielleicht mal vom Alkohol ab. Ernährungsumstellung hiesse für mich, nur noch Dinge zu essen, die ich nicht mag und alles wegzulassen, was ich mag. Und dann nur noch die Hälfte. Und das ist nun mal nicht mein Fall. Dinge, die ich nicht mag, esse ich sowieso nicht. Ich esse immer nur das, was mir schmeckt. Glücklicherweise gibt es dabei einige kalorienarme Dinge, die ich wirklich gerne mag. Im Sommer Gurkensuppe, Artischocken , Salate, Melone mit Schinken, Taboule. Im Winter Miesmuscheln, verschiedene Suppen, Kürbissachen. Und zu allen Jahrenzeiten Magerjoghurt, Brathuhn und (auf Neudeutsch) Chicken Wings mit Salat (in den diversen Kneipen). Oder Gemüse in scharfer Erdnusssosse.
Der Dauerbrenner im August ist ein Eintopf mit Schmorgurken und Zucchini. (Gekocht wie Grüner-Bohnen-Eintopf, nur mit Schmorgurken anstelle von den Bohnen. Also mit Kartoffeln und Speck. Schmeckt sehr gut und Speck und Kartoffeln kann man schön dosieren.
Ja also, wie geht nun die Post-Diät? In meinem Fall: Man freut sich, trägt den nie-getragenen Pulli und dann gibt jemand Nachmittags im Betrieb Kuchen aus und abends hat man eine Euro-Wette entweder gewonnen oder verloren (diese Wette, wer nun einen ausländischen Euro im Portemonnaie findet und dafür ins Restaurant eingeladen wird...), oder man (oder der Partner) hat Geburtstag oder, oder ... Es kommt alles auf das Gleiche heraus. Man isst mittags Kuchen und abends im Restaurant (womöglich mit einem All-you-can-eat-Buffet) und am nächsten Tag hat man 74 Kilo anstelle von 72 (oder sogar 75 anstelle von 73). Und man ärgert sich. Bzw.-, ich ärgere mich.
Und dann ist plötzlich die Diätmotivation schlagartig wieder da! Die Motivation, die bei kleiner gleich 72 Kilo bei mir immer schlagartig aussetzt, so dass ich wohl nie mehr unter 70 Kilo mehr kommen werde. (Ok, ok, muss auch nicht sein. Ich bin 1,75 gross - dies für alle, die die Beiträge hier von oben nach unten lesen.) 72, 73 Kilo ist also eigentlich wirklich ok, wenn auch mein ganz persönliches Traumgewicht unter 70 liegt. Ich stelle also fest, dass das persönliche Traumgewicht und das Gewicht, wo die Diätmotivation aussetzt nicht übereinstimmen. Dies aber nur nebenbei.
Wenn ich also mal wieder kurzfristig 74 oder gar 75 Kilo drauf habe (und das passiert mir regelmaessig!), dann mache ich also für ein paar Tage wieder eine halbherzige vorsichtige Phase mit keinem oder wenig Alkohol und besonders abends sehr kalorienarmen Essen. Ok, es kommt mir hier sehr zugute, dass ich tagsüber ohne grosse Anstrengung eigentlich nie etwas zwischendurch esse. Und dann bin ich aber auch innerhalb von 2-3 Tagen wieder bei meinen 72, 73 Kilo, die sich offenbar jetzt stabilisiert haben. Deshalb sage ich, eigentlich habe ich keinen Grund, mich wirklich zu beklagen.
Aber, und das sage ich gleich dazu, diese paar Tage muss ich auch jedesmal nach jedem Restaurantbesuch, nach jeder üppigen Einladung einlegen, und das nervt mich nicht wenig! Daher beklage ich mich also doch. Es ist hundsgemein, wie gnadenlos das Gewicht nach einem einzigen Restaurant mit All-you-can-eat-Buffet gleich um 2-3 Kilo hochgeht. Absolut nervig! Aber es geht dann auch sehr schnell wieder runter. Viel schneller, als während der Diät, wo ich für 1-2 Kilo einen ganzen Monat gebraucht habe. So gesehen hat es sich also schon gelohnt.
Essen heute: (Aus alter Gewohnheit - nicht weil jetzt noch etwas daran läge!) Frühstück: Etwas Magerjoghurt (ebenfalls aus alter Gewohnheit) Mittagessen: Hühnerbrust mit Reis, Salat und Sauce. Abend: 1/2 Brathuhn und Melone. (Eigentlich hatten wir Melone mit rohem Schinken vorgesehen, aber dann hatte ich plötzlich einen Jieper nach Brathuhn. Und wenn ich einen Jieper habe.... Ausserdem hat Brathuhn fast keine Kalorien. Getränke: Etwas Bier. Etwas. |
Sa, 1.6.02 (der +5/7. Tag): 72 kg
Noch ist die Stimmung vorsichtig-optimistisch
Der Sommer ist da, die Mauersegler schwirren um unsere Köpfe, während wir auf dem Balkon sitzen. Momentan haben sie übrigens Junge und freuen sich vermutlich nicht ganz so über uns wie wir uns über sie freuen - denn wir sitzen genau in der Einflugschneisse zu ihrem Nest. Wenn wir auf dem Balkon sind folgt immer erst ein Anflug dicht an unseren Köpfen vorbei mit Abrehen im letzten Moment, dann ein weiterer Anflug aus einer anderer Richtung, nämlich von unten mit senkrechtem Steigflug und Abbremsen im letzten Moment vor dem Nest. Dann geben sie sich irgendwie einen Kick waagrecht nach vorne und fliegen durch ein Loch, was mir etwa halb so groß erscheint, wie die Mauersegler selbst. Die dürfen auch nicht dick werden! Aber eigentlich wollte ich ja nicht über die Mauersegler schreiben, sondern über meine Post-Diätphase.
Wie versprochen melde ich mich mit meinem ersten Zwischenbericht, wie es nach der Diät weiterging. Noch sieht es gar nicht so schlecht aus (wie man an meinem heutigen Gewicht ja auch sehen kann!). +5/7 ist der 7. Tag der 5. Woche nach der Diät.
Wie sieht es mit dem Essen aus? Ich esse nach wie vor kaum Süßigkeiten und am Sportmontag
esse ich kein Abendbrot. Wegen einer leichten Knieverletzung fiel zeitweise leider der Sport
und damit auch der Sportmontag aus, aber jetzt ist alles wieder im Lot. (Glücklicherweise - und
das sage ich nicht nur wegen der Diät!)
Das "Alkohol nur am Wochenende" war dagegen leider
sofort ausser Kraft. Abends essen wir dafür immer noch häufig etwas kalorienarmes: Salat, oder
ähnliches (siehe unten).
Mein früher nie getragener Pulli ist inzwischen ein recht häufig getragener Pulli geworden, ich füle mich relativ wohl mit meinem Äußeren, die diversen Klamotten sitzen halbwegs bequem und auf einem der inzwischen entwickelten Photos von Ostern, wo ich erstmalig den bis dahin nie getragenen Pulli trug, wirke ich fast schon wie ein Modell - ja doch, in aller Bescheidenheit. Mag sein, dass mein etwas dummer Gesichtsausdruck dazu beiträgt, denn auf dem Photo hatte ich mich gerade mit geschlossenen Augen zum Sonnen zurückgelehnt - aber trotzdem!
Und wenn ich daran denke, wie kurz nach Neujahr (vor Beginn der Diät) beim Schuhe-Zubinden der Bauch gedrückt hat - dann bin ich wirklich nur noch heilfroh, dies getan zu haben. 6 Kilo mehr oder weniger macht schon was aus!
Als ich mit der Diät aufhörte, pendelte mein Gewicht bekanntlich zwischen 71 und 72. Das hielt sich ca. eine Woche, dann hatte sich die 72 stabilisiert und hielt erstaunlich lange. D.h., ca. 2 Wochen lang und obwohl ich zwischenzeitlich wegen einer leichten Knieverletzung keinen Sport machen konnte, blieb ich fest auf 72.
Dann kam Pfingsten und am Freitag davor machten wir uns eine riesige Spaghettiportion, ich trank Bier dazu, und hatte seit gut einer Woche keinen Sport gemacht. Hinterher assen wir die restlichen Marzipanpralinen (dazu dann allerdings kein Bier mehr!). Trotzdem, kurz und gut: Am nächsten Tag hatte ich auf einen Schlag wieder 74 Kilo!
Da war ich dann doch etwas frustriert. Mit 73 hatte ich gerechnet, aber gleich 74 ?! Wie auch immer, die 74 hielten sich über das gesamte Pfingstwochenende (nichts mehr mit ehemals nie getragenem Pulli, aber das Pfingstwetter was sowieso nicht so besonders.)
Nach dem Pfingstwochenende war ich fest entschlossen: Weg damit. Von Dienstag bis Freitag Weihnachtsganspostdiät. Kein Alkohol und abends immer nur kalorienarm. Das ging gut. Man kann auch abends nach der Arbeit auf dem Balkon Sauerkirschschorle trinken! Wenn ich fest entschlossen bin, stört mich das komischerweise nicht mal. Jedenfalls nicht besonders. (Ja doch, schon etwas, aber wirklich nur etwas.) Reine Psychologie! Zum Essen hatten wir Dienstag abends Artischocken (mit etwas Vinaigrette natürlich, aber kein Brot dazu), und an den anderen Abenden Taboule, Gurkensuppe von den Hausfrauenseiten (mit Magerjoghurt) und Hühnerflügel mit Salat (in der Kneipe). Letzteres schon wieder mit Bier, aber da war der 1. Post-Diät-Jo-Jo auch schon ausgestanden.
Es ging sogar erstaunlich schnell: Schon am Mittwoch, also nach einem Tag Postdiät hatte ich meine 72 Kilo wieder. Ich machte die anderen 3 Tage trotzdem noch weiter. Freitag abend war ich dann auch erstmalig nach meiner Knieverletzung wieder im Ju-Jutsu - und hatte dann Samstag sogar wieder nur 71. Dies hielt sich natürlich nicht! (Muss ja auch nicht. 72 betrachte ich nach wie vor als meine persönliche Schallgrenze.)
Seitdem (2 Wochen) hielt es sich. Ok, es war mal für einen Tag wieder auf 73, aber das sind Schwankungen. Mal sehen wie's weitergeht. Vielleicht muss ich in Zukunft jeden Monat eine knappe Woche wieder Weihnachtsgans-Diät machen? Oder sogar seltener? Wenn mein Gewicht hoch geht, bin ich jedenfalls wieder voll motiviert.
Viele Grüße an alle, die noch mitlesen. ich hoffe ja, Ihr drückt mit die Daumen und wünscht mir, dass es weiter gut geht.
Walkuerax (in gewohntem Optimismus)
P.S. Das Photo, wo ich wie ein Modell aussehe (ja doch - immer noch in aller Bescheidenheit!) ist leicht überbelichtet und mein Kopf ist angeschnitten. So geht das bei Amateurphotos! Kein echtes Modell läßt sich von Amateuren photografieren. (Ähem: oder heißt das "fotographieren"?)
P.P.S. Noch ein guter Post-Diät-Tipp, wenn frau im Sommer mit verfressenem Partner das Gewicht halten will: Raclette. Ich esse mit einer Schaufel, mein Freund mit dreien. Beide sind wir glücklich und zufrieden. (Es ist ja auch genug da!) Dies ist kein Diätessen! (Schinken, Käse, etc.), aber man muss sich auch nicht überfressen. Und wir sind auf dem Balkon und die Mauersegler kreischen um uns herum ....
Und tschüß. Bis demnächst.
Sa, 27.4.02 (der +1/7. Tag): 71 kg
Ich höre jetzt mit meinem Diättagebuch auf. Es reicht allmählich! Ich habe ganz gut abgenommen (von 78 auf 71 Kilo seit Beginn des Jahres, also in 4 Monaten). Ich bin ganz zufrieden und ich glaube nicht, dass ich noch auf unter 70 Kilo komme. Würde ich zwar noch ganz gerne, aber "ganz gerne" reicht wohl nicht. Ich bin nicht mehr so fest entschlossen wie zu Beginn, meine Vorsätze auch durchzuhalten. Genauer: Ich habe allmählich keine Lust mehr!
Diät ist komischerweise gleichzeitig sehr einfach und sehr schwer. Man muss sich wohl nicht "besonders" kasteien. Behaupte ich jetzt mal. Meine Weihnachtsgansdiät war soweit ganz ok. Ich habe mich nicht besonders gequält. Es ging eigentlich sogar relativ einfach - jedenfalls solange ich fest entschlossen dabei war.
Auch den Diätplan aufzustellen war nicht so schwer: Feststellen, wo die Kalorienbomben liegen. Sehen, auf welche ich leicht verzichten kann (Schokolade, Chips) und auf welche schwer (Schmand, Alkohol), auf die einen verzichten, die anderen einschränken (gerade so, wie es noch realistisch ist), einige Diättage, etwas Sport ... und es hat eine Weile ganz gut funktioniert. (Man braucht offenbar nicht Ärztin zu sein, um sich dies alles selbst aufzustellen...)
Aber kaum bin ich halbwegs mit meinem Aussehen zufrieden, halte ich meine Regeln nicht mehr ein. Gar nicht. Überhaupt nicht, nicht mal minimal (sieht man mal vom Sportmontag ab). D.h., die Motivation ist wirklich wahnsinnig schwer aufrecht zu halten. Hat man sie, so möchte ich mal behaupten, ist das mit dem Abnehmen sogar relativ unkompliziert. Aber jetzt ist sie weg und das schlägt sofort durch.
Wie geht es jetzt weiter? Ich versuche natürlich meine 71/72 Kilo zu halten.
Ich werde wohl den Sportmontag ohne Abendbrot und ohne Alkohol noch eine Weile
beibehalten und vielleicht auch einen etwas gemäßigteren Diätmittwoch.
Vielleicht zumindest ohne Alkohol.
Magerjoghurt, Salat und Gemüse, kalorienarme
Sauerkirschschorle wird weiterhin im Hause sein.
Sollte das Gewicht wieder steigen, muss ich sehen, dass ich schnell mal wieder eine Diätwoche einlege. Natürlich eine Weihnachtsgansdiätwoche. Sagen wir mal, 72 betrachte ich als meine persönliche Schallgrenze. Wenn ich die überschreite, sollte ich schnell etwas tun.
Ich werde noch hin und wieder schreiben wie es weitergeht, sagen wir mal in monatlichen Abständen. In gewohnter Ehrlichkeit. Was ich dann wiege, wie die Nachbereitungsphase läuft und was ich inzwischen so denke über das Diäten.
Und viel Glück an alle für ihre diversen Diäten! Übertreibt es nicht! Was ich von den einzelnen Diäten halte, Crashdiät versus Weihnachtsgansdiät, habe ich ja immer mal wieder durchblicken lassen.
Essen heute: Frühstück: - Mittagessen: Brunch. Abend: Spargel mit Schinken, Kartoffeln und falscher holländischer Soße. Getränke: Bier und Wein. |
Sport: 3 Stunden Ju-Jutsu-Lehrgang (gut so!)
Danke an alle, die mir geschrieben haben, es hat mich immer sehr aufgebaut, email zu bekommen! Zum Abschied lasse ich Euch meine Gewichtskurve seit Beginn der Diät, also seit dem 2.1. Ich nehme an, Ihr werdet mir recht geben: Es ist eine wunderschön abfallende Zickzackkurve - erst stark abfallend, dann weniger stark und dann irgendwie überhaupt nicht mehr.
Aber ohne äußere Anleitung so weit zu kommen, finde ich trotz allem einen guten Schnitt.
Und Tschüß !!
;-)))
Fr, 26.4.02 (der +1/6. Tag): 71 kg
Immer noch 71 kg, trotz Pizza gestern abend. Gut so.
Morgen ist ein Ju-Jutsu Lehrgang. Und heute hatten wir jede Menge Stress auf der Arbeit (bis spät abends). Folglich war ich nicht beim Ju-Jutsu.
Stattdessen waren wir griechisch essen. Aber ich war relativ vernünftig (wie inzwischen meistens) und habe keine Dingsbums-Platte genommen (Poseidon- oder Apollon-Platte oder wie die so heissen: mit Souflakis, Biftekis und allem möglichem), sondern Fisch mit Reis und Salat. Und es war sehr gut!
Aber natürlich werde ich auch in Zukunft hin und wieder Poseidon-Platten essen, wenn mir danach ist. Aber vielleicht nicht so grundsätzlich immer, nur weil ich bei einem Griechen bin und diese Platten so alles bieten, was das Herz begehrt. (Denn ich glaube, das hatte ich mir in letzter Zeit etwas angewöhnt.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt Mittagessen: Frittierte Champignons mit Soße, Reis und Salat. Abend: Tintenfisch mit Reis und Salat. Vorher 1/2 Vorspeisenteller mit allem Möglichen. Kein Dessert! (Kein Halva oder so, obwohl das sehr gut schmeckt!) Getränke: Wein und Ouzo. |
Do, 25.4.02 (der +1/5. Tag): 71 kg
Mein Lieblingslink für diese Woche: Die Forschung rehabilitiert das Fett im Essen (Zeit-Artikel)
Essen heute: Frühstück: - (Nichts. Noch satt von gestern abend.) Mittagessen: Steak mit Brötchen und Salat auf der Grillterasse. Abend: Pizza (haben wir uns geholt.) Getränke: Bier und Wein. |
Mi, 24.4.02 (der +1/4. Tag): 71 kg
Heute fällt mir nichts ein an schlauen Sprüchen. Vielleicht sollte ich jetzt in der Zeit nach der Diät auch allmählich seltener schreiben. Vielleicht noch 1x pro Monat um zu erzählen, wie es seitdem läuft.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt. Mittagessen: Forelle mit Kartoffeln und Salat. Und bevor ich es vergesse - mit viel flüssiger Butter. Lecker! Abend: Käse-Tortellini mit Hackfleisch und Gemüse. Und geriebenem Käse. Keinen Schmand (weil wir ihn vergessen haben und ganz ehrlich: das war wirklich auch gut so!) Getränke: Alles kalorienarm (endlich mal wieder!) |
Di, 23.4.02 (der +1/3. Tag): 70.5 kg
Tja, wäre ja auch zu gut gewesen, wenn ich heute noch weiter abgenommen hätte. Sozusagen Post-Diät! Ist aber nicht. Nun ja.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt. Mittagessen: Gemüsespieße mit Brot (Walnußbrot!) und Salat. Abend: Salat mit 3 Bockwürsten und 2 Brote mit Kräuterbutter. (Ich liebe Kräuterbutter!) Getränke: Bier und Wein. |
Mo, 22.4.02 (der +1/2. Tag): 70.5 kg
Klasse! Ich höre mit der Diät auf und habe sofort ein halbes Kilo weniger. Applaus!
Heute war wieder Ju-Jutsu und ich habe hinterher nichts mehr gegessen und auch keinen Alkohol getrunken. Nur Sauerkirschschorle. Ich sage mir, dass das Ende der Diät mich ja nun nicht dazu verpflichtet, nach dem Sport noch was zu essen. Das wäre ja blöd!
Auch den Magerjoghurt behalte ich bei, an den habe ich mich jetzt gewöhnt und möchte ihn nicht missen!
Und hin und wieder mal alkoholfrei ist ja auch sowieo gesünder.
Essen heute: Frühstück: Etwas Magerjoghurt. Mittagessen: Steak mit Salat und Brötchen. (Die Grillterrasse unserer Kantine hat geöffnet! Frühling! Abend: - Getränke: Kalorienarme Sauerkirschschorle. |
So, 21.4.02 (der +1/1. Tag): 71 kg
Ich habe beschlossen, dass die Diät vorbei ist. Man muss realistisch bleiben: meine ganzen Diätregeln halte ich schon seit mindestens 4 Wochen nicht mehr ein.
Warum? Weil ich offenbar mit meinem Gewicht zufrieden bin. Ist ja auch voll ok. Bei einer Größe von 1,75 habe ich mit 78 kg angefangen und bin jetzt bei 71. Das ist doch ok, oder? Also, was soll ich mich dann mit entweder Diätkram, oder aber mit schlechtem Gewissen herumplagen. Außerdem soll man auch die Nachbereitungsphase nicht unterschätzen: Es kommt jetzt darauf an, das neue Gewicht zu halten.
Der Tag 1/1 ist damit der 1. Tag der 1. Woche nach der Diät. Jawohl. Von nun an kann es nur noch besser werden!
Also: Hiermit erkläre ich die Diät für beendet und versuche nur noch Besitzstandswahrung. Bzw. Gewichtsstandwahrung. Ab heute wieder alles was ich will. Aber natürlich werde ich mir jetzt nicht schnell Pommes und Schokolade reinschaufeln, nur weil ich wieder "darf". Das wäre ja auch zu blöd.
Der größte Fehler soll es bekanntlich sein, hinterher plötzlich mit einem Mal wieder alle Kontrolle fallenzulassen. Und das soll mir doch möglichst nicht passieren.
Essen heute: Frühstück: - Mittagessen: Brunch. (Mit Kräuterbutter) Abend: Reste der Ente mit Gemüse und Spätzle von vorgestern. Angereichert (da faktisch keine Ente mehr drin war) mit Schmand und Speckwürfeln. Reste-Essen sind oft die besten! Getränke: Bier und Wein. |
Mal schauen, was es bei ebay von Diät gibt?!