Vom Unsinns des täglichen Wiegens ...
16.02.13 - Tag 5
Habe ich nicht gestern gesagt, dass es unsinnig ist, sich täglich zu wiegen?
Heute zeigte meine Waage prompt genau die 99,1 kg, die sie mir auch gestern schon zugemutet hatte.
Und das nachdem ich mich gestern nahezu vorbildlich an das Programm gehalten hatte.
Wie gesagt ... Unsinn ... ich weiß das.
Aber natürlich laufen lustige Zahlenspiele und Statistiken in meinem Hinterkopf.
In der Richtung von: wenn ich täglich ein Pfund abnehme ...
was ja weder realistisch noch wünschenswert wäre,
aber dennoch ... und dann stapft man auf die Waage und der Hinterkopf macht "och, menno!"
Was ich beim Diäten merke ist eine plötzliche Langsamkeit an mir, die ich sonst eher nicht kenne.
Es erinnert entfernt an die Stressdepression, die ich mir mal geangelt hatte und der ich ein tiefes Verständnis für
Depressive verdanke.
Meine Güte, bei mir war es nur eine Phase, die nach einem Jahr glücklicherweise langsam abebbte ...
Was ich davon jetzt verspüre, beschränkt sich auch komplett auf die Langsamkeit.
Mein Tagespensum muss ich drastisch kürzen ... bzw es hat sich von ganz allein drastisch gekürzt und stellt mich vor
vollendete Tatsachen.
Morgens, Vormittags und Mittags funktioniere ich tadellos, nachmittags laufe ich wie durch Zucker ...
(man stelle sich den Zucker bitte erhitzt in einem Topf vor ... nur nicht so heiß)
Ich und meine nutzlosen Vergleiche ...
Ein Beispiel:
Ich habe gestern den kompletten Nachmittag damit verbracht, 4 Bücher versandfertig zu machen und ein
Zeitungsabo zu kündigen ... und nichts zu essen.
Wann immer ich mich "aufraffen", sammeln, motivieren wollte, klang das wie ein,
ok, jetzt mal in den Kühlschrank schauen und dann ...!
Nein, wir gucken nicht in den Kühlschrank, bremste ich und folgerichtig entfiel auch das "und dann!"
Ich rief meine BCM-verkaufende Freundin an und erfuhr, dass ich auf Entzug sei, denn immerhin sei klar, dass jemand
der so dick wie ich ist, esssüchtig ist.
Das Schöne an Hobbypsychologen ist ihr Mut zur Diagnose ...
Sie meinte, das würde sich legen, sobald ich eine neue "Übersprungshandlung" entwickelt hätte.
Hä?
Guck dir deine Tiere an: Katzen lecken sich das Fell und Hunde die Eier ... und du isst!
Ich ahne, wo der Nachmittag blieb, denn wir ent- und verwarfen neue Übersprungshandlungen für mich ...
bis ich zu der Frage mit den Mischkostmahlzeiten kam und erfuhr, dass sie irgendwann dazu übergegangen war, eine Art
"Ein-Teller-Politik" zu verfolgen.
Also:
ganz normal kochen und dann den eigenen Teller einmal zu befüllen
- keine
Tortenplatte, keine Salatschüssel - einen Teller!
Das ist auch sinnvoll, wenn man mal ausgeht:
herumstehendes Brot stehen lassen, für ein Dessert zu satt sein und
die Rolle des Fahrers übernehmen, bzw an dem Tag noch fahren müssen und schon muss man die peinlichen "Ich bin auf Diät"-Worte
nicht aussprechen und kann dennoch im Programm bleiben.
Bei Festen muss man sich entscheiden: Kuchen oder Hauptgericht.
Bei einer Entscheidung für den Kuchen:
langsam essen, nur ein Stück und dann den Satz üben: "boah, ich bin noch so satt von der Torte, die war aber auch
lecker!"
Je nachdem, WIE dick du noch bist, wird dein Umfeld das prächtig finden, dass du nun satt bist und insgeheim
annehmen, dass du ja auch mindestens 3 Stück gegessen hast ...
seufz
Wobei mir die Mischkostmahlzeiten noch großen Spaß machen.
Gestern habe ich mir eine Kartoffel-Möhrenpfanne mit Garnelen zusammengebrutzelt.
Sehr lecker und sehr reichlich - was nicht bedeutet, ich hätte abends nicht wieder normal essen können, statt meine
Tomatensuppe zu äh ... essen.
Zum Frühstück hatte ich mir gestern den Schoko-Shake gemacht.
Schmeckt wie Kakao mit viel zu wenig Zucker und einem Löffel Mehl.
Die Tomatensuppe abends hatte den Charme eingeschlafener Füße, aber dennoch glaube ich, dass ich das erst einmal
2 Monate lang durchhalten kann, bevor ich dann, wenn der Abstand zur Dreistelligkeit einigermaßen gefestigt ist, zu
vernünftiger Ernährung umsteige.
Es wäre ja schade, wenn das Geld sinnlos verpulvert wäre ...
So, heute teste ich BCM mit Restaurantbesuch ...
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