23.09.2011
Tatsachen!
Hallo liebe Mitleserinnen,
offenbar habe ich es versäumt, ein wenig über meine Hintergründe aufzuklären.
Kurzum: meine Zunahmekarriere auf der Hausfrauenseite ist von 2004 - seitdem hat sich einiges getan.
Ich bin - entgegen einiger Meinungen ;) - nicht untätig und habe mich sehr wohl ich ärztliche Hände begeben.
2008 wurde eine Insulinresistenz festgestellt, zusätzlich zu einigen Hormonwerten, die nicht in Ordnung sind.
Daraufhin habe ich eine Ernährungsumstellung unter einer Kur von Metformin begonnen, die aber nicht viel half.
Zur Erläuterung: Insulinresistenz bedeutet, dass man viel zuviel Insulin ausschüttet - und Insulin speichert Blutzucker
in/als Fettdepots. Je mehr Insulin ich also produziere, desto mehr kann es sich auf meinen Blutzucker stürzen und umso
mehr wird als Fett abgespeichert.
Metformin ist ein Medikament für Zuckerkranke, das den Blutzuckerspiegel niedrig halten soll. Mein Arzt versuchte es also auf
die Schiene "wo wenig Blutzucker ist, kann nur wenig Fett eingelagert werden."
Nicht unbedingt verkehrt, aber bei mir allerdings nicht sonderlich wirksam, da ich - im Nachhinein betrachtet - wohl doch
eine für mich falsche Ernährung hatte. Ich habe Kalorien gezählt, nicht Kohlenhydrate. (Kohlenhydrate lassen den
Blutzuckerspiegel ansteigen wie sonst nix!)
Nach über einem Jahr Metforminkur mit entsprechender Ernährungsumstellung habe ich das Ganze drangegeben.
Ich konnte keine Fortschritte feststellen.
Zum Thema "viel essen".
Ich esse nicht viel. Im Gegenteil, ich werde sogar öfter darauf angesprochen, warum ich so wenig/so kleine Portionen esse.
Das war auch mal anders - in der Anfangszeit meiner Zunahme, ich habe frustgefressen, aber wie!
Auch heute verspüre ich ab und an noch das Bedürfnis, mit Essen einfach alle meine Probleme zu beseitigen, aber meistens
kann ich dann auf ne Kanne Tee ausweichen.
Eine Psychotherapie hat mir weitergeholfen. Obwohl ich immer dachte "ich brauch das nicht, ich schaff das alleine", hab
ich es doch gewagt.
Und genau aus dem Grund hab ich meinen Hausarzt wegen der Reha genervt, in der Hoffnung, dass auch diese mir
weiterhilft. Der Antrag liegt nun bei meinem Hausarzt, damit er die Diagnoseblätter ausfüllen kann. :)
Ich diskutiere gerne über Übergewicht, und wie man es bekämpfen kann.
Aber dann erwarte ich auch, dass man mich ernst nimmt.
Ich hatte selbst lange Zeit ein großes Problem damit, mich selber ernstzunehmen, weil ich nicht mit der Zunahme umgehen
konnte und einige Menschen da waren, die mir das "fettgefressen" eingeredet haben. Was aber ja nun nachweislich zum
größten Teil nicht stimmt ;)
So, und zum Abschluss noch zu meinem ersten LowCarb-Versuch (unter dem die Fortführung dieses Tagebuchs entstand):
Offensichtlich ist es naheliegend, bei einer Insulinresistenz weitestmöglich auf Kohlenhydrate zu verzichten - meine Waage
gibt mir scheinbar recht, es geht nach unten und das, obwohl ich nicht hungere!
Ich genieße, was ich essen kann und esse das auch mit gutem Gewissen ("schlemmen"), und die Zahl auf der Waage sinkt.
Werde das auf jeden Fall weiterführen und die Ergebnisse hier festhalten.
Die Portionen sind auch nicht größer als vorher mit Kohlehydraten.
Übrigens - das LowCarb-Brot ist gestern angekommen und was soll ich sagen - es schmeckt. Wird wieder bestellt!
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