Frust!
05.09.2011
Ja, die Überschrift ist bewusst so gewählt: 196,8 kg.
Ich bin inzwischen soweit, dass ich heulen, Teller an die Wand schmeißen, um mich treten und Sandsäcke zerboxen könnte.
Hätte ich denn die Luft dazu.
Vor vier Wochen bin ich 30 geworden. DAS Alter, wo ich eigentlich verheiratet sein und mein erstes Baby im Arm halten
wollte.
Vor drei Wochen landete ich im Krankenhaus - Asthma, Streptokokkeninfektion und grippaler Infekt waren keine sehr gute
Kombination :/ Nach 5 Tagen durfte ich dann nach Hause - hustend, keuchend, nach Luft schnappend.
Vor einer Woche kam der Verdacht auf das Schlafapnoe-Syndrom auf, was erklären könnte, warum man mich auch
tagsüber fast jederzeit in eine Ecke stellen könnte und ich sofort schlafen würde.
Dazu häufig nervende Kopfschmerzen und ständig so eine Null-Bock-Verfassung.
Vor drei Tagen stand ich auf meiner Maximal-200kg-Waage und hatte einen halben Herzinfarkt - eben jene 196,8kg .
Liebes Tagebuch, liebe Mitleser- und Mitleiderinnen - ich mag nicht mehr.
Es wird jetzt eine Reha in einer Klinik beantragt, in der man hoffentlich ein jun-jun'sches Erfolgsrezept zur Gewichtsreduktion
herausfindet. Mein Hausarzt meinte, bei DEM Übergewicht hätte ich dazu gute Chancen.
Alles, was ich bisher versucht habe, war irgendwie für die Katz. An Jojo-Effekte wollte ich nie glauben.
Aber irgendwie ist es doch so gekommen.
Ich habe eben mein Gewichtsbild mit den 170 Kilo beäugt und dachte mir: Will ich wiederhaben. 26 Kilo weniger als heute!
Wie kommt man aus einer solchen Phase raus? Gelingt das überhaupt?
Ist der Schritt Richtung Reha und professioneller Hilfe ein guter Schritt?
Habt ihr sonst irgendwelche Vorschläge? :/
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Vorschläge:
habe Deinen Aufrauf erhalten und kann sagen, dass ich Anfang des Jahres in derselben Situation war, Gewicht war nicht
ganz so hoch, aber die 160 kg waren definitiv überschritten.
Ich wollte einfach nicht mehr weiter machen, und der Gedanke keimte so langsam, einfach ein Ende zu machen.
Abgehalten, wenn auch nicht mehr viel, hat mich die Tatsache, dass ich einen Ehemann und 3 Kinder zwischen 7 und 14
Jahren allein lasse. Ich bin übrigens jetzt 40 Jahre alt.
Ich hatte schon mal über WW 55 kg abgenommen, bekam dann eine neue Stelle (nach Erziehungsurlaub) und die hat
mich total kaputt gemacht. Ich habe diese Stelle selbst gekündigt!!!
Habe dann nach 2 Monaten eine andere Stelle gefunden, alles soweit super, der Schaden war aber angerichtet und ich habe
es einfach nicht mehr geschafft, zum Programm der WW zurück zu kehren.
So wurde es dann ab Mitte 2008 unaufhörlich mehr Gewicht, bis ich 54 kg wieder drauf hatte.
In diesem Jahr wieder den Job verloren und dann war der Frust perfekt.
Mir war alles egal, ich hockte nur noch zu Hause und stopfte alles in mich hinein.
Ich ging mit meiner Familie nirgends mehr hin, ich war nur noch zu Hause!!!
Im März hörte ich von einer Freundin von einer Operation, (sie war den Tag gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden),
es wird ein Schlauchmachen operiert, das bedeutet, das ca. 90 % des Magens entfernt werden.
Wie bei jeder OP gibt es Risiken, meine Freundin und ich hatten aber keine Probleme.
OP fand im Mai statt, seitdem habe ich 25 kg Gewicht verloren. Ich habe die OP in Hannover machen lassen und ich
musste keinen Antrag bei der Krankenkasse stellen, das macht das Krankenhaus.
Ich habe einen Termin vereinbart, mich vorgestellt, musste einen Fragebogen ausfüllen, wurde auf die Waage gestellt, die
Ärztin hat mir die verschiedenen Operationen erklärt, habe gleich nach dem Gespräch im Nebenzimmer bei der Sekretärin
einen OP Termin vereinbart und 5 Wochen später lag ich auf dem Tisch und wurde operiert. Ich bin froh, dass ich es
gemacht habe und würde es immer wieder tun.
Ein Magenband kam für mich nicht in Frage, da das Infektionsrisiko zu groß ist. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten.
Ich will damit sagen, sprich mit deinem Arzt darüber, wenn er nicht helfen will, such dir einen anderen, der dir verschiedene
Möglichkeiten bietet bzw. dich an einen entsprechenden Arzt oder Klinik weiterleitet.
Zieh auch Internetforen in Betracht, dort gibt es auch Anhaltspunkte, welche Klinik in Deiner Nähe solche OP's anbietet, ob
es dort auch so einfach geht, weiß ich nicht.
Gib nicht auf, vielleicht ist das keine Antwort auf Deine Fragen, vielleicht kommt eine OP für dich überhaupt nicht in
Frage, aber ich gebe meine Erfahrung weiter und mehr kann ich nicht tun, überreden mache ich schon gar nicht.
Solltest Du noch weitere Fragen haben, stehe ich Dir gern zur Verfügung.
Viele Grüße, Mut zum Durchhalten
-
mit Bestürzung habe ich Jun Jun gelesen. Und einen Tipp ohne Hintergrundwissen zu geben, finde ich sehr schwierig.
Ist es nicht so, dass immer ein Grund für das Übergewicht gegeben ist?
Wenn z.B. die Seele Süßes braucht um sich gut zu fühlen. Essen ist oft ein Ersatz für "irgend etwas".
Dazu kommt dann über Jahre an trainiertes Fehlverhalten dem Essen gegenüber.
Ich habe gut schreiben, stecke ich doch gerade selbst in der Falle, die Kurve mal wieder nicht zu bekommen.
Aus meiner Sicht ist eine Reha sicher ein guter Schritt in die richtige Richtung aber hoffentlich mit einer guten Therapie,
die vielleicht das innere Auge öffnet um einen Weg zum Ziel aufzuzeigen.
Ich drücke die Daumen, dass sie einen Weg findet um aus der Schraube raus zukommen.
Liebe Grüße Kristina01 am 05.09.11
-
Hallo JunJun...
ich habe zwar nicht ganz soviel drauf, aber für meine Größe dürfte sicher ein Vergleich erlaubt sein..
Da ich ( wir) 4 Kinder haben und besonders die letzte Schwangerschaft nicht spurlos an mir vorbei ging und ich auch körperliche wie "optische" Probleme damit habe, ging ich zu einem Doc, ( habe meinen Hausarzt gewechselt, der sah mich nur Dackeltreudoof an und meinte, mehr Sport, weniger essen usw...) klasse, als wisse ich das nicht..
Dieser Neue Doc erfragte 1000 Dinge,...Vergangenheit etc...
Etliche Diäten liefen schief, weil sie unkontrolliert waren...
einen Arzt zu konsultieren find ich sehr sehr wichtig, weil er auch Blutwerte , Vitalfunktionen etc checkt....
Er riet mir zur Ernährungsberatung zu gehen....was ich auch tue...
mein Gynäkologe verschrieb mir vor 1/2 Jahr Appetitzüglertropfen, welche aber nicht wirklich wirkten, und ich deswegen
morgen einen Termin bei ihm habe
Deswegen versuch auf keinen Fall eine Lösung im Internet zu finden...
oder Diäthilfen in Form von Pillen , Pulver etc...
wende Dich auf jeden Fall an einen Arzt, notfalls wechsele auch den Doc.
aber Du brauchst und suchst Hilfe und das ist ein ganz wichtiger und klasse Schritt...
Solltest Du , wie ich Unterstützung und hilfe wie ich brauchen kannst Du mich auch gerne per Email anschreiben etc...
Ich weiß wie wichtig ein ordentlicher Umgangston ist, ich war in einen Diätforum ( nicht HS ) und wurde dort richtig
fertiggemacht weil ich ehrlich war und schrieb was ich -natürlich- alles versucht habe.
Denn jede die zuviel auf den Rippen hat hätte es auch gern per Fingerschnipp auch wieder unten, ohne viel zu tun.....
aber mittlerweile habe ich sogar Albträume...von Herzversagen etc wegen Übergewicht....und als ich wach wurde, hatte ich
richtige Panik, und machte gleich darauf einen Termin bei meinem ( der Neue) Hausarzt...das war der 1. Schritt, alles weitere
kommt nun nach und nach..
Herzliche Grüße und "Du schaffst DAS..!!! "
MrsGab am 05.09.11
-
ich habe seit März letzten Jahres im Rahmen einer Ernährungsumstellung bis jetzt knappe 29 Kilo abgenommen
(von 105,7 auf jetzt 76,8 kg).
Es handelt sich dabei um LOGI (hatte ich auch im Diät-Forum schon einmal berichtet), einer kohlehydratreduzierten
Ernährungsweise.
Wir haben im Forum auch einige "Brummer" in JunJuns Gewichtsklasse, die schon viel mehr als ich abgenommen
haben (50 Kilo und mehr) und dieses auch halten ...
Vielleicht wäre das etwas für sie - was hat sie (außer Kilos) zu verlieren?
Bezüglich der Reha hätte ich auch einen Vorschlag: Die
Reha Klinik Überruh
88316 Isny im Allgäu
wäre hierfür ideal geeignet.
Ich wünsche JunJun von Herzen, daß sie es schafft!
Viele liebe Grüße
Frühlingstag am 05.09.11
-
ich habe eine Kollegin und einen Kollegen, die beide extrem
übergewichtig WAREN !
Sie davon schaffte die 30 Meter vom Auto bis zur Haustür nur mit einer
Pause.
Alle Diäten waren vergebens, geholfen hat letztendlich eine mechanische
Magenverkleinerung in Form eines Balls.
Dadurch konnten beide nur geringe Mengen essen und mussten lernnen,
damit klar zu kommen.
Beide haben stark abgenommen und anschließend berichtet, dass es ein
harter Weg war,
die kleineren als normal Mengen zu betrachten und und nach dem
Entfernen des Balls beizubehalten.
Aber: Es funktionierte nachhaltig.
Übrigens: Ich schrieb mal "ich brauche keinen Waschbrettbauch" auf der
Hausfrauenseite.
Nach dem ich im März 2005 mit dem Rauchen aufgehört habe, kamen bei mir
10 Kilo
hinzu, die ich bis heute nicht wieder richtig los geworden bin.
Das war schon 'ne Nummer - alle Hosen passten nicht mehr.
Ich habe in den ersten drei Jahren meinen Gewichtsverlauf in Excel
erfasst und grafisch ausgewertet.
Kritisch wurde es ab Februar, dann nahm ich zu - ab Juli nahm ich dann
wieder ab.
Das läuft ähnlich wie die Kurve der Tageslänge, nur um einen Monat
verzögert.
Jetzt schreibe ich mein Gewicht regelmäßig in einen Kalender und
vergleiche jahresweise.
Seit drei Jahren stagniert es.
Ich schränke mich jetzt auch ein und bewege mich mehr, mache aber keine
Diät.
Dadurch bin ich jetzt bei 6 Kilo mehr als damals, gebe die Hoffnung
aber noch nicht auf.
Mein neuer Job scheint mir zu helfen - ich sitze nicht mehr so viel :-)
Bald bin ich UHU (unter hundert Kilo bei 1,90 m)
Liebe Grüße an JunJun,
es gibt auch für sie Wege.
Singvogel am 05.09.11
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professionelle Hilfe ist das einzige, was helfen kann.
Du gehörst nicht zu denen, die nur einfach zuviel essen - du bist krank.
Dein Körper verwertet Nahrung falsch. Lass' dir unbedingt helfen - und fordere notfalls Hilfe ein.
Ich würde an deiner Stelle nach jedem Strohhalm greifen.
Mit diesem Gewicht kannst du allein auch nicht genug tun, keine gravierende Änderung erreichen, du würdest dein Leben
gefährden. Es geht ja nicht um 5 oder 10 Kilo...
Ich bin aber ganz sicher, dass man dir in entsprechenden Reha-Einrichtungen helfen kann.
Tritt dort möglichst konstruktiv auf, zeige, dass du an einer Veränderung aktiv mitarbeiten willst.
Und wenn die Zeit dort für dich nicht reicht, dann versuche alles, um eine Verlängerung zu bekommen.
Das beste Mittel dürfte sein, deinen Willen zu beweisen, aktiv an einer grundsätzlichen Änderung - auch deiner
Lebensgewohnheiten - mitzuarbeiten.
Das wird kein Spaziergang - sondern eine ganz harte Zeit - aber du wirst etwas für dich erreichen.
Falls der Reha-Antrag wider Erwarten abgelehnt wird, hart bleiben, Widerspruch einlegen - auch darauf hinweisen, dass du
dich psychisch in einer völlig auswegslosen Situation befindest. Wie du es schilderst, klingt es nach Depression, das
sollte dein Hausarzt, falls Widerspruch nötig, unbedingt reinschreiben.
Und informiere dich - Krankenkasse?????? - nebenbei noch, welche Einrichtungen, auch Krankenhäuser, es gibt, die dir
helfen können.
Ich wünsche dir alles Gute, herzlich, Emma am 05.09.11
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