JunJun berichtet von ihrer Schlauchmagen-OP
22.01.2014 der OP-Bericht Seit heute darf ich mich als dem Krankenhausalltag entkommen bezeichnen. Die allererste Aktion: rauf in den ersten Stock stiefeln und erstmal genüsslich 1,5 Stunden im EIGENEN Bett wälzen. Herrlich. Aber von vorne! Am 15.01.14 stand ich um 7.45 freudestrahlend vor der Aufnahme im Krankenhaus und wurde angeleint -
Krankenhausarmbändchen. Die erklären Ihnen alles Weitere." Innerhalb dieses Satzes wurde ich zusätzlich zu meinem Trolli und nem weiteren Leinenbeutel (auch Trollis haben irgendwann Platzprobleme) mit dem ersten Stapel Papier bedacht. Wo die Praxis war, wusste ich gottseidank, also marschierte ich schnurstracks ins Sekretariat. Sie müssten da nur noch eben Ihre Daten eintragen ... und hier noch eine Kopie zur Ernährung nach der OP." Ich schaute mir das an und meinte lächelnd: "Danke, aber das hab ich doch alles schon im November bekommen." "Nee, kann nicht sein. Ist nichts vermerkt." Daraufhin wühlte ich in meinem Leinenbeutel und kramte den bereits ausgefüllten Pass und das Info-Heftchen im Original hervor. "Och. Sowas.Aber nehmen Sie die Kopien trotzdem mal, ich bin mir sicher, dass das jetzt nicht dasselbe ist." "Doch ist es. Ich habe diese Kopien im November schon bekommen, obwohl ich das Heftchen schon hatte und es ist absolut identisch." Sie glaubte mir nicht, also schlugen wir Seite um Seite nach und verglichen. Gab ja auch sonst nix zu tun. Schlussendlich glaubte sie mir dann doch und zog mitsamt ihrem Papierstapel wieder von dannen: Ich zog mir also eine Zeitung heran und schmökerte, bis ich um kurz nach 9 Uhr aufgerufen wurde Zack - erstes elektrisches Gerät anner Hand, Blutdruck- und Pulsmessung. "Oh, sind Sie aufgeregt?" Ich doch nicht."Der Arzt ruft sie gleich auf." Mit Sack und Pack. "Die Frau Doktor ruft Sie gleich auf, nehmen Sie doch noch einen Moment Platz." Und dann versuchte sie Blut abzunehmen. Nach ein paar weiteren Ottos auf den OP-Einwilligungen durfte ich dann endlich hoch auf Station 6. Die Stationsärztin war ein Engel und hat mir gleich einmal einen Zugang in den linken Handrücken geschoben und bisschen
Blut abgezapft. Um 12.30 Uhr wurde ich nach dem Röntgen im Bett zur Magenspiegelung geschoben. "Sie sind sicher total aufgeregt!" Um 13.40 wurde ich wieder wach und irgendjemand weit über mir murmelte was von roten Streifen. Um 16 Uhr wurde mir freudestrahlend ein Abführmittel gebracht. "Das muss jetzt rein und dann alles raus!" "Und Sie müssen viel trinken!" Den Rest des Tages verbrachte ich also mit Trinken und ... öhm, Toilette aufsuchen. Gegen 21 Uhr war das Ganze vorbei und ich lullte mich mit meinem Buch zusammen schmollend ins (sehr unbequeme, eklige) Bett. Donnerstag früh öffnete ich gegen 5.15 morgens meine Glupscher und mir schoss augenblicklich das Adrenalin durch den
Körper. "Haben Sie gestern verdaut?" "Is dasn Scherz? Abführmittel?" Gottseidank waren die ganzen Pfleger mit Humor gesegnet und konnten lachen. Gegen 8.30 Uhr warf ich mich in meine schnieke Uniform: Also nahm ich sie um 9.30 - und wartete. Es wurde 10. Es wurde 10.30. Es wurde 11. Es wurde 11.30. Mir ging es dank fehlender Wirkung der Beruhigungstablette wie ein Huhn, das sich auch einen Igel gesetzt hat.Um 11.45 ging endlich die Tür auf - gottseidank. Huch - ein Oberarzt? "Wir müssen Sie leider auf morgen verschieben. Kaum war er aus der Tür verschwunden, als ich die Wirkung der Tablette spürte und erstmal ein wenig wegdöste. Erstaunlicherweise konnte ich in dieser Nacht besser schlafen. Ich durfte mein hübsch im Nacken gebundenes Blümchen-Hemdchen genau die Fahrt bis zur OP-Schleuse genießen, danach fungierte es nur noch als bessere Decke. Die ganzen Leute im OP hatten eindeutig gute Laune, also machte ich mit. Erst dachte ich, ich wäre mitten aufm Bahnhof, es hupte, klickerte, piepte, Leute liefen umher und brabbelten... naja. Erste Worte Nächste Worte: Dann wurde ich erst wieder gegen 20 Uhr bisschen wacher. Die Nacht auf der Intensiv-Station war kurz gesagt die Hölle. Als ich wieder auf Station durfte, schrie ich Halleluja. Inzwischen war auf dem Zimmer auch ein zweites Bett besetzt, was mich aber nicht störte, da ich erst mal nix als Schlafen
wollte. Mit Hilfe wankte ich dann nachmittags mal aufs Klo und wieder zurück. Nach einer weiteren unbequemen Nacht wurde die Bettnachbarin wieder entlassen. Ich verbrachte den Tag wiederum trinkend und lesend im Bett. Ein Löffel, zwei, drei... vier... was? Ende? Wow. Dienstag früh bei der Visite erfuhr ich, dass man bei der Magenspiegelung rötliche Streifen im Magen festgestellt hatte -
eine leichte Magenschleimhautentzündung. Ich bekam noch mehr Suppe und Dienstag Mittag den ersten Joghurt - 125 Gramm. Ein Löffel, zwei, drei... vier... was? Ende? So langsam realisierte ich, dass da wirklich was passiert war. Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch (also heute) war das Gruseligste, was man mir antun konnte. Mein Freund holte mich mittags ab und zu Hause kuschelte ich mich als allererstes schöööön in mein eigenes, tolles, bequemes Bettchen und entspannte den Rücken. Ich jedenfalls bin sehr gespannt, was die nächsten Wochen und Monate für mich bereithalten ... |
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